Q&A

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Was bedeutet halal?

Halal ist der arabische Begriff für die Bezeichnung der Zulässigkeit einer Sache, Tat oder Handlung. Der Begriff wird in allen Bereichen verwendet. So kann eben beispielsweise ein Handelsvertrag als halal bezeichnet werden oder die Beziehung zwischen Mann und Frau, wenn sie den islamischen Normen entspricht.

Ausgesprochen häufig wird der Begriff im Zusammenhang mit Lebensmitteln und Ernährung verwendet. In diesem spezifischen Bereich bedeutet die Bezeichnung halal, dass ein Lebensmittel für den Muslim durch die Einhaltung der islamischen Normen bei der Herstellung und Zubereitung erlaubt ist.

Was bedeutet haram?

Haram ist gewissermassen das Antonym von halal, es bezeichnet in diesem Segment die Unzulässigkeit einer Sache, Tat oder Handlung. Darüber hinaus bedeutet haram auch die Unberührbarkeit; Heiligkeit und Weiteres. Dies ist hier aber zweitrangig. 

Ist es einem Muslim oder einer Muslimin erlaubt, seine/ ihre Halal-Produkte auf einem Grill, in einer Fritteuse oder Pfanne zuzubereiten, wo zuvor oder gleichzeitig Nicht-Halal-Produkte, insb. Schweinefleisch und Alkohol zubereitet werden?

Antwort: Nein, dies ist nicht erlaubt. (haram)

Begründung: Das Verwenden der Gefässe und Kochutensilien der Nichtmuslime ist prinzipiell erlaubt.

Davon geht die absolute Mehrheit der Fuqahâ` aufgrund der relativ dichten Beweislage aus, die sich auf die Tatsache stützen, dass der Gesandte (sas) und die Gefährten die Gefässe von Nichtmuslimen verwendeten. Beispielsweise trank der Gesandte (sas) aus Gefässen der Juden. (Imâm Ahmad 1/71 „Irwa Alghalil“ al-Albânî) In einem weiteren Beispiel wird überliefert, dass der Gesandte (sas) und die Gefährten Wasser aus Behältern der Mushrikîn für das Wudu‘ verwendeten. (Bukhârî/ Muslim)

Allerdings gibt es dabei auch Einschränkungen, insbesondere dann, wenn die Gefässe oder Kochutensilien für die Zubereitung von Schweinefleisch oder anderer Fleischsorten genutzt werden, die nicht gemäss den islamischen Vorschriften geschlachtet und aufbereitet sind. Wenn Alkohol in den Gefässen gehalten, ausgeschenkt oder zubereitet wird, so gelten diese Einschränkungen auch.

Dann nämlich sollten diese Gefässe und Utensilien nicht verwendet werden. Muslime werden angehalten andere Gefässe und Utensilien zu verwenden. Sollte dies nicht möglich sein, so müssen die Gefässe und Utensilien immer zuerst einer Reinigung unterzogen werden.

Darauf spielt die Aussage des Gesandten (sas) als Antwort an Abî Tha‘alaba al-Khushanî an, der den Gesandten (sas) fragte: „ Oh Gesandter Allahs, ich lebe in einem Land, da gibt es einige Leute der Schrift. Können wir aus ihren Gefässen essen?“ – Er sagte: „Was deine (Frage) bezüglich der Leute der Schrift angeht, so verwendet sie (die Gefässe) nicht, wenn ihr andere findet. Findet ihr keine anderen, so wascht sie und esst daraus.“ (Bukhârî/ Muslim)

Ein weiteres ähnliches Hadîth ist in den Sunan des Abî Dâwûd vorzufinden. Hier wird explizit der Bezug zur Zubereitung von Schwein und Alkohol in den Gefässen hergestellt.

So erklärte al-Khattâbî in `Awn al-Ma‘bûd : „Im Prinzip verhält es sich so: Wenn man weiss, dass die Mushrikîn und andere Schwein in ihren Töpfen kochen oder Alkohol aus den Gefässen trinken, so ist deren Verwendung nicht erlaubt, ausser man reinigt und wäscht sie gründlich.“

Imâm An-Nawawî kommentierte das Hadîth von Muslim: „Der Grund, warum wir daraus vorzüglicher Weise nicht essen sollten, ist, weil diese Gefässe regelmässig für Unreines (najis) verwendet werden.“

Da durch die Verwendung der gleichen Gefässe, Utensilien und Mittel bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln immer die Möglichkeit einer Kontaminierung besteht, raten wir, wenn immer möglich andere Gefässe und Utensilien zu verwenden.

Sollten keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, müssen die Gefässe und Utensilien gründlich gewaschen werden.

Halal-Fleisch kann also nicht auf demselben Grill zubereitet werden wie Fleisch, das nicht halal ist. Sei das nun zeitgleich oder gestaffelt, ausser man nimmt die Mühe auf sich und reinigt den Grill minutiös, so dass jede mögliche Kontaminierung ausgeschlossen werden kann, wobei es in jedem Fall mit Verweis auf das oben zitierte Hadîth besser ist, grundsätzlich einen eigenen Grill zu verwenden.

Dies gilt selbstverständlich auch für Küchenmesser, Fritteusen etc.

Wa Allahu `alam

Warum ist Alkohol im Islam verboten?

Der Alkoholkonsum hat eine berauschende Wirkung und demzufolge schädliche Auswirkungen auf das Individuum, die Familie und die Gesellschaft. Das Verbot wurde von Allah endgültig in der Sure 5, Vers 90-91 festgelegt.

Auch wenn die primäre Motivation für die Durchsetzung des Verbotes der Gehorsamkeit und Unterwerfung der Muslime von Allahs Geboten gilt, sind die Gründe dafür einleuchtend: Durch den Alkoholkonsum vernachlässigt der Gläubige u.a. seine religiösen Pflichten, das Gedenken an Gott und die Verrichtung des Pflichtgebets etc. Weil der Alkohol von Allah verboten wurde, muss ein Muslim ihn in jeder Form vermeiden, auch nur in kleinen Mengen. Denn der Begriff «wenig» ist relativ. Für einen ist «wenig», wenn er nur ein Glässchen in der Woche trinkt, für den anderen ist eine Flasche Wein am Abend «wenig». Eine kleine Menge Alkohol führt zu einer grossen Menge, ein Glas zum anderen, bis man süchtig geworden ist. Aus diesem Grund ist die Haltung des Islams zum Alkoholverbot und dem Versperren aller Zugänge zum Alkoholtrinken eindeutig und unmissverständlich. Weil das Mass von jedem anders verstanden wird, ist das totale Verbot die beste Lösung. Der Prophet Muhammed (sas) sagte: „Das, was in grosser Menge berauscht, ist auch in kleiner Menge haram (verboten)“; überliefert von Ahmad, Abou Dawud und Tirmidhi. Im Zusammenhang mit Alkohol hat der Prophet (sas) zehn Arten von Leuten verflucht: „Allah hat den Khamr (Alkohol) verflucht, und den, der ihn herstellt, den, für den er hergestellt wird, den, der ihn trinkt, den, der ihn bringt, den, der ihn trägt, den, für den er getragen wird, den, der ihn verkauft, den, der am Verkauf verdient, den, der ihn kauft und den, für den er gekauft wird.“ (Authentische Überlieferungskette – Sahih).

Was bedeutet najis?

Najis ist ein arabischer Begriff und bedeutet unrein. Meist bezieht er sich auf die rituelle Unreinheit. In der Produktion von Lebensmitteln dürfen Stoffe, die als unrein eingestuft werden, nicht zu Verwendung kommen.

Ist Alkohol najis?

Obwohl darüber in der Vergangenheit divergente Meinungen formuliert wurden, ist Alkohol nicht an sich najis, allerdings ist er für den Konsum haram, verboten.

Muss ein Produkt auch Bio sein, damit es halal sein kann?

Nein, die Kategorie Bio hat keinen Einfluss auf die Bezeichnung als halal oder haram.

Ist koscheres Fleisch auch halal?

Ja, wenn die Richtlinien zur Herstellung von Koscher eingehalten werden, dann ist das Fleisch auch für Muslime geniessbar.

Welchen Einfluss hat Ökonomie und Tierhaltung auf die Einstufung als halal?

In der jüngsten Debatte rund um die Halal-Lebensmittelproduktion wurde diese Frage aufgeworfen. Allerdings kann dafür keine normative Grundlage in den Primärquellen gefunden werden, die eine solche Erweiterung zuliesse. Damit würden sich etliche Probleme ergeben. Daher werden die Themen auseinandergehalten. Ein gesundes Tier muss nach den islamischen Vorschriften geschlachtet werden, damit es für den Muslim geniessbar und brauchbar ist. Dieser Standpunkt bleibt unverändert.

Ist halal immer auch gesund?

Eine vielleicht polemische Frage aber berechtigt. Es ist nicht immer so, dass zum Verzehr Erlaubtes auch immer gesund sein muss. Dies sind zwei verschiedene Kategorien. Eine Gleichsetzung beider Kategorien ist definitiv irreführend und falsch.

Relevante Begriffe die Sie kennen sollten

Halal

Erlaubtes, zum Verzehr oder Nutzung erlaubt

Haram

Verbotenes, zum Verzehr oder der Nutzung verboten

Najis

Unrein, zum Verzehr nicht erlaubt und zur Nutzung generell verboten

Mashbuh

Zweifelhaft, es ist nicht klar, ob ein Lebensmittel verboten sein soll oder nicht

Alban Gurgurovci

Ich lebe meine Serviceorientiertheit voll aus, helfe, unterstütze und berate Menschen gerne. Meine Mitmenschen beschreiben mich als ruhige, überlegte und disziplinierte Persönlichkeit, der sich für verschiedenes interessiert. Das Thema „halal“ interessiert mich ausgesprochen. Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen islamischen Rechtsschulen finde ich spannend.

In meiner Freizeit treibe ich gerne Sport, wenn möglich in der Natur. Zudem habe ich eine besondere Beziehung zum Kulinarischen und probiere beim Kochen gerne neue Gerichte aus.

Karim Hanafi

Durch meine Tätigkeit im Personalbereich übe ich meine Leidenschaften als Haupttätigkeit aus - das Arbeiten mit verschiedenen Menschen. Eine weitere Leidenschaft ist der Halal-Bereich. Mich faszinieren die verschiedenen Fassetten, egal ob der „Food“ oder „Non-Food Bereich“, beides ist gleichermassen spannend.

In meiner Freizeit bin ich viel in der Natur. Meistens trifft man mich auf einem Berg, am Sporttreiben oder bei meinen Bienenvölkern.

Enes Rrustemi

Ich habe im Jahre 2016 mein eidgenössisches Diplom in chemischer Technologie erfolgreich abgeschlossen und setze mein Können in der Abteilung Forschung & Entwicklung als Prozessspezialist in einem weltweit bekannten Chemiekonzern für Nahrungsergänzungsmittel ein.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit der Kunst des Filmens und der Fotografie, welche ich in verschiedenen Bereichen, so auch für den Verein HALALSUISSE einsetze.

info@halalsuisse.ch

St. Jakobs-Strasse 2
CH-4132 Muttenz/BL

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